Von Südtirol über Hamburg nach Grönland
In der katholischen Kirche Christ König in Nuuk hat mit Hilfe des Bonifatiuswerkes eine Pietà aus der evangelischen Lutherkirche Wellingsbüttel im November eine neue Heimat gefunden und wurde am 25. November gesegnet. Die Gemeindemitglieder sind sehr dankbar für das großzügige Geschenk.
Die künstlerische Darstellung Mariens mit dem Leichnam Jesu in ihrem Schoß ist in einer evangelischen Kirche eher selten zu sehen. Von daher war die evangelische Lutherkirche in Wellingsbüttel bisher eine Besonderheit: Der Kirchenraum wurde durch eine große Pietà geschmückt. Sie war die Leihgabe von Hella Ahrens, einem Gemeindemitglied der evangelischen Gemeinde Wellingsbüttel. Ihr Vater ließ das Vesperbild vor 40 Jahren im Grödnertal in Südtirol anfertigen.
Kein Platz mehr nach der Umstrukturierung
Auf Dauer allerdings war der Marienfigur in der Lutherkirche keine Bleibe gegönnt: “Eine Pietà hat in einer protestantischen Kirche nicht wirklich einen Ort. Vor allem jetzt nicht mehr, nach der Umstrukturierung“, erklärte die Pastorin Ursula Troestler die Entscheidung das gelungene Kunstwerk weiterzugeben. Doch wohin damit? Die ungewöhnliche Lösung: Die Pietà zieht nach Grönland. Hilfreich dabei war Prof. Dr. Uwe Bernzen aus der katholischen Nachbargemeinde Heilig Kreuz in Volksdorf. Der Jurist hörte von seinem früheren Kollegen Jürgen Broede, einem Gemeindemitglied der Lutherkirche, von der heimatlosen Pietà . Er hatte die Idee, das Bonifatiuswerk einzuschalten.
So erfuhr die evangelische Gemeinde Wellingsbüttel, dass die katholische Pfarrei Christ König auf Grönland eine Vesperfigur sucht. Die Pfarrei gehört zum Bistum Kopenhagen und umfasst nur 300 Katholiken, die über die ganze Insel verstreut wohnen. Die Transportkosten nach Nuuk, der Hauptstadt Grönlands und Standort der katholischen Kirche, übernahm das Bonifatiuswerk.
Quelle: https://www.bonifatiuswerk.de/werk/aktuelles/newsausgabe/article/neue-heimat-in-groenland/