Liebe Brüder und Schwestern! Liebe Leserinnen und Leser!
Als Ihr “Noch-Pfarrer” grüße ich Sie sehr herzlich. Schon im Mai haben Sie – als Nachricht aus dem Generalvikariat im Brief von Pastoralreferent und Domkapitular Berthold Bonekamp – von den nun anstehenden personellen Veränderungen in unserer Pfarrei erfahren. Auch ich bin nach fast 13 Jahren Pfarrseelsorge in Hamburg bereit für einen Wechsel. Sie wissen, ich war gerne Ihr Pfarrer. Allerdings nur im guten Miteinander haben wir im Hamburger Osten die Seelsorge gestaltet.
Und es war eine wahnsinnige Zeit des Umbruchs. Konnte ich noch als herkömmlicher Pfarrer im Dezember 2007 in der Pfarrei Mariä Himmelfahrt meinen Dienst beginnen, so war ich schon bald der Entwickler des Pastoralen Raumes Hamburg-Nordost und auch Pfarradministrator für St. Wilhelm in Bramfeld und für Hl. Geist in Farmsen. Fünf ehemals selbständige Pfarreien waren bereit, miteinander in eine neue Zukunft zu gehen. Dabei kamen auch die Pfarreien Hl. Kreuz in Volksdorf und St. Bernard in Poppenbüttel, zusammen mit den zahlreichen Orten kirchlichen Lebens, hinzu. Und am 29. Juni 2014 wurde ich Pfarrer der neuen Pfarrei Seliger Johannes Prassek. Das war eine große Herausforderung. Durch die gute und kreative Mithilfe vieler Gemeinde- und Pastoralreferentinnen, Kitaleiterinnen, Rektoren, Geschäftsführer und Mitarbeiterinnen der vielen Einrichtungen, Pfarrsekretärinnen, Verwalterinnen und weiterer Angestellten, durch die Unterstützung der Mitbrüder sowie durch das großartige Engagement vieler ehrenamtlicher Frauen und Männer in den Teams, Vereinen, Chören, Gruppen und Gremien haben wir eine tolle und lebendige Pfarrei erlebt. Nun kam auch noch Corona. Das hatten wir alle noch nicht erlebt und war für alle eine neue große Herausforderung. Die Pfarrei wurde schlagartig auf fast Null heruntergefahren. Und dennoch kamen von Jung und Alt wunderbare Ideen für Beziehung, Hilfe und praktische Unterstützung, sowie Impulse für das Glaubensleben ans Tageslicht.Nun ist es mir eine große Freude, dass unser gemeinsames Beten und Arbeiten seitens der Pallottiner in jüngere Hände gelegt wird. P. Sascha-Philipp Geißler wird als Pfarrer und P. Christoph Hammer als Pastor Sie in der Pfarrei, zusammen mit dem Seelsorgeteam, gut begleiten. Da ich mit P. Geißler die Aufgabengebiete tausche, war es auch nicht ganz so schwer, ihn zu bewegen, von dem bekannten Wallfahrtsort „Herrgottsruh“ in Friedberg in Bayern nach Hamburg zu wechseln. Die beiden jungen Mitbrüder werden mit Ihnen allen in der Pfarrei einen guten weiteren Weg in der Seelsorge gehen.
Von meinem Provinzial P. Helmut Scharler bin ich zum 1. November 2020 nach Friedberg bei Augsburg in die Niederlassung Herrgottsruh versetzt. Mein Dienst als Pfarrer in Hamburg endet am 30. September 2020. Es wird also noch genügend Zeit geben, sich zu sehen und zu verabschieden. Aber es wird im „Coronamodus“ zu geschehen haben, also dezentral in all unseren Kirchen.
Um es gleich zu sagen: Ich will überhaupt kein persönliches privates Abschiedsgeschenk. Als Fast-Rentner und Mitglied der Risikogruppe hat man ja eigentlich alles.
Aber eine Aktion „Klingelbeutel“ will ich vorschlagen: Sehr würde ich mich über eine Kollekte freuen für die Pallottinermission in Malawi. Es ist eines der ärmsten Länder in Afrika und das jüngste Missionsprojekt unserer Provinz. Ich bin mir recht sicher, dass eines Tages auch mal ein Pallottiner aus Afrika nach Hamburg in unsere Pfarrei kommen wird. Immerhin gab es ja mal vor Jahren einen Provinzial Winkens bei den Pallottinern, der den damaligen Erzbischof Dr. Werner Thissen von dem „Projekt internationale Gemeinschaft der Pallottiner“ in Hamburg begeistern konnte. Bisher wurde es in meiner Zeit mit polnischen, kroatischen, indischen und deutschen Mitbrüdern verwirklicht. Es ist gut, dass dieses Projekt im Jubiläumsjahr „100 Jahre Pallottiner in Hamburg“ noch eine Zukunft hat.
Es grüßt Sie alle in Dankbarkeit
Ihr PfarrerP. Hans-Joachim Winkens SAC
Am 14.09.20 wurde Pater Winkens bereits in der Gemeinde Hl. Geist in Farmsen verabschiedet: